WordPress Backup Guide: Welche Backup-Lösung passt zu mir?

Backups.

Das wohl langweiligste und wichtigste Thema im ganzen IT-Bereich.

Haben Sie sich schon einmal zum Thema WordPress Backups Gedanken gemacht? Sie werden unzählige Artikel zu den „10 besten WordPress Backup Plugins“ finden.

Aber vielleicht ist ein Plugin gar nicht die ideale Lösung für Sie?

Hier finden Sie Alternativen – und Bonus Tipps: Wie Sie Ihre Backups wirklich sicher machen und wie Sie im Notfall auch ohne Backup vielleicht an Ihre Daten kommen.

Und wenn Sie sich noch gar keine Gedanken über Backups gemacht haben, dann wird es jetzt sowieso höchste Zeit.

Finden Sie die für Sie geeignete WordPress Backup-Lösung

Genau so wie jede Website einzigartig ist, sehen auch die Anforderungen an die Backup-Lösung bei jedem anders aus:

  • Handelt es sich um eine kritische Unternehmenswebsite oder um ein Hobby-Projekt?
  • Haben Sie die Zeit und das Know-how, um sich selbst um Backups zu kümmern?
  • Haben Sie das Budget, um Zeit zu sparen und das Risiko eines Ausfalls zu minimieren?

Schauen wir uns Ihre Optionen an. Da dies ein etwas längerer Artikel ist, hier die Übersicht über die Themen mit Link zum entsprechenden Kapitel:

Legen wir los:

Wie Sie ein WordPress Backup manuell erstellen

Die Basics zuerst.

WordPress (und somit ein vollständiges Backup) besteht aus 2 Teilen:

  1. Die Website Dateien (WordPress selbst, Plugins, Themes und Ihre hochgeladenen Dateien wie z.B. Bilder), welche Sie über FTP auf Ihrem Server finden.
  2. Die MySQL Datenbank, normalerweise über den Adminbereich Ihres Hostings mit dem Tool phpMyAdmin erreichbar.

Wer eine detaillierte Anleitung zum manuellen Backup erstellen sucht, der wird hier fündig:

WordPress Daten exportieren
Daten exportieren = kein Backup

Für alle die sich wundern: Die WordPress Export Funktion ist kein Backup!

Mit dieser können Sie zwar Ihre Seiten, Blogposts und Medien wie z.B. Bilder exportieren, aber Ihre WordPress Website an sich (inklusive Themes, Plugins, Menüs und weiteren Einstellungen) wird dabei nicht gesichert.

Sind Datenbank Backups wichtiger?

Auf einigen Websites wird empfohlen, von der Datenbank häufiger Backups anzulegen, da dort ja die eigentlichen Daten gespeichert werden.

Ich persönlich halte nichts von Database-only Backups, bei denen die WordPress-Dateien nur jede Woche oder gar jeden Monat gesichert werden.

Ein Datenbank Backup ist ja schön und gut. Aber wenn wirklich einmal alle Stricke reissen und Sie die Website komplett wiederherstellen müssen, werden Sie Ihr Datenbank Only Backup verwünschen:

WordPress, Plugins und Themes sind dabei meist nicht das Problem: Wenn Sie ein altes Backup wiederhergestellt haben, können Sie einfach kurz die Updates durchführen und gut ist.

Aber alle Medien-Dateien (Bilder oder z.B. hochgeladene PDF-Dateien) müssen Sie von Hand wieder auf Ihre wiederhergestellte Website hochladen (und im Dümmsten Fall wieder auf allen Seiten und Artikeln manuell einfügen bzw. verlinken).

Für wen diese Backup-Lösung geeignet ist

Wenn Sie keinerlei Backups haben und Sie Änderungen an Ihrer Website durchführen (z.B. Updates oder ein neues Theme oder Plugin installieren), dann ist der ideale Zeitpunkt für ein manuelles Backup.

Wenn Sie sich nicht sicher fühlen im Umgang mit einem FTP-Programm und dem Datenbank Tool phpMyAdmin, dann sollten Sie sich für eine andere Backup-Methode entscheiden.

So oder so ist diese Methode nicht wirklich nachhaltig. Wählen Sie lieber eine Methode, die Backups automatisch regelmässig erstellt.

Bonus Tipp für Entwickler:

Wer die volle Kontrolle über seinen Backup Prozess haben möchte, das ganze aber automatisieren will, der sollte sich einmal das Command Line Tool WP-Cli anschauen:

Stunde der Wahrheit – Das WordPress Backup wiederherstellen

Egal für welche Backup-Methode Sie sich schlussendlich entscheiden:

Führen Sie selbst testweise eine Wiederherstellung Ihrer Website durch. Auch dann, wenn Sie auf einen kostenpflichtigen Service setzen, der eine One-Click-Wiederherstellung verspricht.

Wenn ein Website-Ausfall ohne Backup schon eine Katastrophe ist, dann toppt das nur noch das regelmässig durchgeführte Backup, welches im Ernstfall nicht funktioniert.

Im optimalen Fall sollten Sie die Wiederherstellung des Backups regelmässig testen.

Disaster Recovery: Wenn einmal etwas schief geht

Sollte einmal etwas schiefgehen, dann ist das Backup Ihre letzte Bastion, und kein Allzweckwerkzeug.

2 Beispielfälle:

  • Sie haben ein neues Plugin installiert und jetzt funktioniert Ihre Website (inklusive Admin-Bereich) nicht mehr? Greifen Sie per FTP auf Ihre Website zu und löschen Sie das Plugin (den kompletten Plugin Ordner in /wp-content/plugins/).
  • Sie haben etwas an Ihrer functions.php Datei geändert und sehen nur noch einen Whitescreen auf Ihrer Website? Ersetzen Sie nur die functions.php Datei mit der Version aus Ihrem Backup.

Sie sehen, Sie müssen nicht zwingend Ihr komplettes WordPress Backup einspielen (was je nach Grösse Ihrer Website durchaus einige Zeit dauern kann).

Vielleicht gehen Ihnen jetzt noch einige Fragen durch den Kopf:

3 Grundregeln für sichere Backups

Wo sollte ich meine Backup-Daten aufbewahren?

Eine schlechte Idee:

Auf dem Server Ihres Website-Hosters, auf dem auch Ihre Website läuft.

Nicht nur, dass Sie bei Problemen mit Ihrem Hosting nicht an Ihr Backup kommen:

Diese Backups können sogar ein Sicherheitsrisiko für Ihre Website sein.

Insbesondere wenn Ihre Backups im öffentlichen Bereich Ihrer Website (z.B. httpdocs oder public_html) liegen, dann hat grundsätzlich das ganze Internet darauf Zugriff.

Da Ihr Backup ein veraltetes WordPress und Plugins und somit potenzielle Sicherheitslücken enthält, kann ein Angreifer ausgerechnet wegen Ihren Backups Ihre Seite hacken.

Und dabei auch gleich noch Ihre Backups löschen.

Deshalb: Backups an einem anderen Ort speichern. Und am besten gleich an mindestens 2 verschiedenen Orten. Frei nach Schofield’s Second Law of Computing:

Am einfachsten ist die Kombination von einem lokalen Backup auf Ihrem PC (bzw. externer Festplatte) und einem Cloud Speicher.

Hier eine Auswahl an Cloud Speicher Anbietern und Ihrem Gratis Angebot:

  • Dropbox: Beim wohl bekanntesten Cloud Anbieter erhalten Sie 2 GB Speicherplatz mit einem Gratis Konto.
  • Amazon S3: Ein Jahr lang erhalten Sie 5 GB gratis, danach müssen Sie nach Nutzung bezahlen.
  • Google Drive: Der Herausforderer Google will es wissen und bietet gleich 15 GB für Gratis Benutzer.
  • Wer den US-Konzernen seine Daten nicht anvertraut, findet vielleicht am Schweizer Anbieter MyDrive gefallen. Dann müssen Sie aber wohl zwingend ein paar Franken pro Monat investieren, da in der Gratis Version nur 100 MB enthalten sind.

Wie häufig sollte ein Backup angelegt werden?

Grundsätzlich reicht es völlig aus, wenn Sie nur dann ein Backup machen, wenn Sie an Ihrer Website auch Änderungen gemacht haben.

Da aber auch jederzeit ohne Ihre Kontrolle z.B. Kommentare oder Formulareingaben auf Ihrer Website gespeichert werden können, kann es sich lohnen, wöchentlich oder sogar täglich Backups anzulegen.

Vor allem, da die automatischen Backups sowieso kaum Extra Aufwand für Sie bedeuten.

Wie viele Backups sollte ich aufbewahren?

Das liegt grundsätzlich ganz in Ihrem Ermessen.

Empfehlenswert ist auf jeden Fall mehr als ein Backup aufzubewahren (auch wenn jedes Backup die komplette Website enthält).

Eine einfache Strategie könnte wie folgt aussehen:

  • Das jeweils aktuellste Backup
  • Ein Backup der letzten Woche
  • Ein Backup des letzten Monats (wobei Sie dann entscheiden können, wie lange Sie die monatlichen Backups aufbewahren wollen)
  • Nach Bedarf oder vor grösseren Änderungen an der Website (z.B. vor einem Website Redesign)

Die WordPress Datenbank optimieren

Wir haben jetzt ein Backup, also dürfen wir uns an die Datenbank wagen.

Mit der Zeit sammeln sich sehr viele Daten an, welche die Datenbank unnötig aufblähen. Die typischen Verdächtigen sind:

  • Spam Kommentare
  • Zwischengespeicherte Versionen (= Revisionen) Ihrer Seiten und Blogposts
  • Allenfalls Daten von installierten Plugins, die Statistiken oder Protokolle anlegen (z.B. für einen Besucher- oder Download-Zähler)

Spam Kommentare und Revisionen lassen sich automatisch entfernen.

Benutzen Sie dazu einfach ein Plugin wie z.B. WP-Optimize, dass die Datenbank automatisch optimieren kann (wenn etwas schief geht, haben Sie ja jetzt ein Backup).

Hier ein Vorher-Nachher Beispiel, was eine Datenbank Optimierung ausmachen kann (und dabei ist diese Website gar nicht so gross):

WordPress Datenbank optimieren
Nur 1808 Spam Kommentare gelöscht und schon hat man die Grösse der WordPress Datenbank um 2/3 reduziert.

Statistiken und Protokolle von Plugins lassen sich meist nicht automatisch entfernen (und ist vielleicht auch gar nicht beabsichtigt).

Wenn Ihre Datenbank immer noch sehr gross sein sollte, dann haben Sie jetzt wenigstens eine Idee, woran es liegen könnte. Vor manuellen Änderungen an der Datenbank rate ich jedoch dringendst ab, wenn Sie nicht ganz genau wissen, was Sie tun.

Warum die Backups von Ihrem Hoster nicht ausreichen

Warum sollte ich mich um Backups kümmern? Das macht doch alles mein Webhoster!

Grundsätzlich haben Sie recht, Ihr Hoster erstellt (hoffentlich) regelmässig Backups.

Die Frage ist: Haben Sie die volle Kontrolle über Ihr Backup?

Stellen Sie sich vor, Sie brauchen am Freitag Nachmittag ein Backup, Ihr Hoster ist aber erst am Montag wieder erreichbar (bei weitem nicht alle Hoster bieten 24/7 Support).

Nicht schön.

Oder noch schlimmer:

Sie sind für einige Wochen in den Ferien und Ihre Website wird mit Malware verseucht.

Wie viele Backups stehen zur Verfügung? Wie weit zurück? Im dümmsten Fall stehen Sie mit einer infizierten Website und infizierten Backups da.

Können Sie die Backups herunterladen und im Notfall bei einem anderen Hoster wiederherstellen?

Haben Sie mehrere Websites oder sonstige Daten in Ihrem Hosting Konto? Können Sie gezielt nur eine WordPress Website wiederherstellen oder muss das ganze Konto wiederhergestellt werden?

Auch wenn sich das alles nach Ausnahmefällen anhört – wir alle kennen Murphys Gesetz…

Sie sehen: Es gibt viele Nachteile und Wenn und Abers.

In einem Notfall wollen Sie als Letztes zuerst mit Ihrem Hoster diskutieren, wie Sie an Ihr Backup kommen.

Für wen diese Backup-Lösung geeignet ist

Ich persönlich sehe die Backups vom Hoster aus diesen Gründen nur als Reserve, würde mich aber nicht ausschliesslich darauf verlassen.

Wenn Sie auf Ihren Hoster setzen möchten, sollten Sie zumindest überprüfen:

  • Ob und wie Ihr Hoster Backups anlegt und speichert.
  • Wie lange die Backups zur Verfügung stehen.
  • Wie Sie im Notfall an Ihre Backups rankommen.

Ich empfehle als Ergänzung manuell (oder per Plugin) selbst für Backups zu sorgen:

Methode 1: Gratis WordPress Backup Plugins

„There’s an app a plugin for that!“

WordPress wäre nicht WordPress, wenn es dafür nicht bereits unzählige (kostenlose) Plugins gäbe. Hier meine persönliche Top 3:

  • Duplicator: Über 600’000 aktive Installationen mit einer durchschnittlichen Top-Bewertung von 4,9 Sternen. Nutze ich besonders gerne, da es nicht nur Backups erstellen kann, sondern auch speziell zum Umziehen von ganzen Websites mit wenigen Klicks benutzt werden kann (zum Beispiel von einer Test-Domain zur richtigen Domain).
  • UpdraftPlus Backup and Restoration: Ebenfalls über 600’000 aktive Installationen mit einer durchschnittlichen Top-Bewertung von 4,9 Sternen.
  • BackWPup Free – WordPress Backup Plugin: Über 300’000 aktive Installationen mit einer durchschnittlichen Bewertung von 3,8 Sternen. Etwas weniger beliebt, aber dafür ist der Entwickler aus Deutschland, was im Support-Fall für den ein oder anderen vielleicht ein Argument ist.

Einen detaillierteren Test zu diesen 3 Plugins finden Sie hier bei Elbnetz.

Alle Plugins erlauben die automatische Erstellung von Backups und Transfer zu den am weitesten verbreiteten Cloud Speichern oder Versand per E-Mail (Aber Achtung: Gewisse Cloud Speicher sind je nach Plugin nur in der Premium Version unterstützt).

Natürlich gibt es noch etliche Plugins mehr. Diese 3 fallen durch ihre Funktionalität und Zuverlässigkeit (und Beliebtheit, was immer ein gutes Zeichen ist) besonders auf.

Wer es wirklich ausführlich wissen will, der kann auf WPscoop die einzelnen Features der Backup Plugins (& teilweise Backup Services) miteinander vergleichen.

Und hier der Vollständigkeitshalber noch einige Artikel, welche die besten Backup Plugins vergleichen:

Wichtig: Es gibt Backup Plugins, die speziell nur für die Datenbank Backups gedacht sind (z.B. WP-DBManager). Wie Sie jetzt wissen, reicht das nicht aus: Auch die Dateien müssen gesichert werden.

Kritisch: Führen Sie unbedingt einmal selbst eine Wiederherstellung durch!

Nur weil das Backup durch das Plugin automatisch und scheinbar erfolgreich erstellt wurde, heisst das noch lange nicht, dass das Backup auch tatsächlich brauchbar ist.

Ich selbst hatte einmal den Fall, dass das vom Plugin erstellte Datenbank-Backup irgendeine komische Zeichenformatierung hatte, welches während dem Import über phpMyAdmin nur eine Fehlermeldung auslöste.

Viel Spass beim manuellen Korrigieren der SQL-Befehle im Backup-File, während die Website offline ist. Zum Glück war es nur ein Testlauf 😉

Nachteile und mögliche Probleme von Plugins

Immer wieder berichten Leute beim Einsatz von Plugins von fehlerhaften und unvollständigen Backups.

Die Zuverlässigkeit der Plugins ist tatsächlich ein Kritikpunkt, speziell bei grösseren Websites.

Das muss aber nicht einmal die Schuld des Plugins sein:

Es kann sein, dass die Ressourcen Ihres Hosting Pakets nicht ausreichen und das Plugin das Backup nicht vollständig durchführen kann.

Eine mögliche Ursache kann z.B. die Laufzeitbegrenzung für PHP-Scripte sein, welche bei günstigen Hosting Paketen zu stark limitiert sein kann.

Je nachdem erhalten Sie dabei nicht einmal eine Fehlermeldung, dass das Backup nicht vollständig erstellt wurde.

Egal was die Probleme im Detail verursacht hat: Regelmässiges Testen der Backups ist der Schlüssel.

Plugins können ausserdem den Server belasten und dadurch die Website verlangsamen.

Für wen diese Backup-Lösung geeignet ist

Wer eine Hobby-Website betreibt oder nicht regelmässig Änderungen an seiner Website vornimmt, der kann mit einem Gratis Plugin sehr glücklich werden:

Wer die Backups regelmässig testet und an 2 verschiedenen sicheren Orten speichert, der hat damit eine vollständige und zuverlässige Backup Lösung.

Methode 2: WordPress Backup Services – Automatische Datensicherung in die Cloud

Wer sich beim Thema Backup nicht auf Gratis Plugins verlassen will, dem stehen verschiedene kostenpflichtige Backup Services zur Auswahl.

Teilweise werden diese Services auch einfach als Premium Plugins angepriesen, sind aber vom Nutzen und der Anwendung her wirklich mehr wie ein Service, und nicht wie ein einmaliger Kauf.

Kostenpflichtig, dafür mit folgenden Vorteilen:

  • Zuverlässigere Backups und Support, wenn einmal etwas nicht so läuft, wie es sollte.
  • One-Click Funktionen: Wiederherstellung von Backups, Umzug der Website auf einen anderen Server, etc.
  • Fortgeschrittenere Funktionen, die Gratis Plugins meist nicht abdecken (Transfer zu exotischeren Cloud Anbietern, Verschlüsselungen, etc.)

Welcher Anbieter genau Ihre spezifischen Anforderungen erfüllt, müssen Sie im Detail klären. Hier eine kurze Übersicht über die bekanntesten Anbieter:

  1. VaultPress: Der Backup Service von Automattic, dem Unternehmen, das hinter WordPress selbst steht. Ab 55$ pro Jahr.
  2. BackupBuddy: Ab 80$ pro Jahr.
  3. BackWPup Pro: Ab 60€ pro Jahr im ersten Jahr, danach 35€ pro Jahr.
  4. BlogVault: Ab 89€ pro Jahr.

Für wen diese Backup-Lösung geeignet ist

Für ambitionierte Blogger, die gerne und regelmässig an Ihrer WordPress Installation schrauben, kann dies die perfekte Lösung sein.

Und da die Backup Wiederherstellung in einem Klick durchführbar ist, gibt es keine Ausrede, sie nicht auch zu testen (z.B. auf einer Testdomain).

Methode 3: Managed WordPress Hosting mit integriertem Backup Service

Alle anderen Backup-Lösungen sind jeweils unabhängig vom Hoster einsetzbar.

Aufgrund der Verbreitung und Beliebtheit von WordPress haben sich vor allem im englischsprachigen Raum Unternehmen gezielt auf das Hosting von WordPress Websites spezialisiert.

WordPress Hosting, kombiniert mit folgenden Vorteilen:

  • Backups (logisch, darum geht es ja schliesslich hier 🙂 )
  • Die WordPress Seite wird automatisch auf der aktuellsten Version gehalten.
  • Bessere WordPress Performance und dadurch schnellere Ladezeiten (z.B. durch konsequente Optimierung für die Anforderungen von WordPress und den Einsatz von Content Delivery Networks)

Hier eine kurze Übersicht der bekanntesten Anbieter:

  • WPEngine: Ab 29$ pro Monat.
  • Flywheel: Ab 15$ pro Monat.
  • Pagely: Der erste Managed WordPress Anbieter. Ab 64$ pro Monat.
  • Savvii: Der grösste Managed WordPress Hosting Anbieter in Europa. Ursprünglich aus Holland, aber auch in Deutschland bzw. im ganzen deutschsprachigen Raum stark vertreten. Ab 11€ im Monat.
  • Raidboxes: Managed WordPress Hosting aus und für Deutschland. Ab 9€ im Monat.

Als einen kleinen Nachteil betrachte ich den Server Standort: Nicht nur wegen der Ladezeiten, sondern auch weil für Google der Server Standort ein Ranking-Faktor für die Suchresultate ist. Das ist vielleicht nicht kritisch, aber gut zu wissen und zu bedenken.

Ausserdem haben sicher viele aus Prinzip Ihre Daten lieber in der Schweiz, als in den USA.

Ebenso ist anzumerken, dass bei allen Anbietern der Preis auch von der Anzahl Seitenaufrufe oder von der verbrauchten Bandbreite abhängig ist. Raidboxes scheint eine Ausnahme zu sein.

Für wen diese Backup-Lösung geeignet ist

Aus oben genannten Gründen sehe ich im Moment keinen entscheidenden Vorteil, warum man Hosting & Backup (& Updates) kombinieren sollte.

Deshalb kann man sich Aufwand und Risiko einer Migration auf ein verwaltetes WordPress Hosting getrost sparen.

Wer aber sowieso ein neues ambitioniertes Webprojekt startet und gezielt den englischsprachigen (US-)Markt oder Deutschland ansprechen möchte, für den wäre es sicher keine schlechte Wahl.

Warten wir ab, ob die Zukunft so einen Service in die Schweiz bringt.

Methode 4: WordPress Wartungsservice – Wenn Sie mit Backups & Wartung so gar nichts zu tun haben wollen

Jede der 3 vorgestellten Methoden verlangt nach mehr oder weniger Zeit, Wissen und Planung von Ihrer Seite.

Ausserdem stehen schlussendlich immer noch Sie in der Verantwortung aktiv zu werden, wenn etwas schief geht.

Wenn Sie lieber gar nichts mit Backups zu tun haben wollen, können Sie das Ganze natürlich immer noch auslagern:

Dafür haben wir unseren WordPress Wartungsservice.

Backups sind dabei nur ein Teil unseres Service. Wir übernehmen die ganze Palette an Wartungs- und Überwachungsarbeiten:

  • Updates! Der häufigste Grund für eine gehackte WordPress Website (neben einem „admin“ Benutzer mit schwachem Passwort) ist eine veraltete Website mit Sicherheitslücken.
  • Tägliche Backups (über Nacht, damit Besucher nichts mitbekommen), die bei einem externen Dienstleister (Dropbox, Amazon S3 oder Google Drive) oder auf Ihrem Server gespeichert werden.
  • Sicherheitsüberwachung & Malware Scanning Ihrer Website, um Ausfälle, Sicherheitslücken und Viren-Befall zu identifizieren und zu beheben.
  • Website Traffic-Überwachung: Egal ob Ihre Website von Spam Bots angegriffen wird oder eine prominente Website auf Sie verlinkt hat: Wenn Ihre Website plötzlich aussergewöhnlich viele Anfragen hat, erfahren Sie es zuerst.
  • Lizenzkosten für Premium Plugins sparen: Wir übernehmen die Lizenzkosten für die beliebten Premium Plugins „WPML“, „GravityForms“ und „The Events Calendar“.
  • Und wenn einmal alle Stricke reissen, werden wir das Backup zurückspielen – wahrscheinlich bevor Sie überhaupt etwas davon merken.

Noch weniger Aufwand und Sorgen haben Sie nur, wenn Sie gar keine Website haben.

Vorbilder und allfällige Alternativen für unser Angebot sind die folgenden bekannten Anbieter aus dem englischsprachigen Raum:

Für wen diese Backup-Lösung geeignet ist

Viele Unternehmen haben Websites, die weder regelmässig gepflegt noch gesichert werden.

Diese als tickende Zeitbombe zu bezeichnen, wäre sicherlich etwas zu dramatisch. Aber ein ungeplanter Ausfall würde Sie höchstwahrscheinlich doch in eine missliche Lage bringen.

Wenn Ihr Webdesigner Ihnen keinen Wartungsservice bieten kann und Ihnen intern Zeit oder Know-how fehlen, schauen Sie sich einfach mal unsere WordPress Wartungsservices an.

Geheimtipp, falls mal keine WordPress Datensicherung vorhanden ist

Zum Abschluss ein Tipp für alle, welche aktuell vor einer Website Katastrophe stehen und kein Backup haben (auch wenn es nur ein kleiner Trost ist: Wir alle waren schon einmal in dieser Situation).

Nicht umsonst heisst es, das Internet vergisst nie. Was einmal im Internet steht, das bleibt auch im Internet.

Machen wir uns das doch zunutze.

Natürlich ist dieser Weg lange nicht so schnell und einfach wie ein Backup wiederherstellen, aber immer noch besser als Texte anhand vagen Erinnerungen ganz neu schreiben zu müssen.

Zurück in die Zukunft: The Internet Archive Wayback Machine

Logo Wayback Machine

Die Wayback Machine ist ein Projekt, dass Schnappschüsse von Websites erstellt und für die Zukunft archiviert. Sie können also alte Versionen von Websites ansehen.

Und wenn Sie Glück haben, sind auch von Ihrer Website einige alte Seiten gespeichert worden:

1. Gehen Sie zur Wayback Machine und geben Sie die URL Ihrer Website ein.

2. Wählen Sie den gewünschten Schnappschuss auf der Kalenderansicht aus (wenn Ihre Website nicht sehr bekannt ist, kann es durchaus sein, dass nur 2-3 Schnappschüsse pro Jahr gemacht wurden).

3. Kleiner Trick, um eine Übersicht über alle archivierten Seiten zu erhalten: Geben Sie eine URL ein, die es nicht gibt („http://www.ihre-domain.ch/diese_seite_gibt_es_nicht“), dann finden Sie diesen Link:

Wayback Machine: Seite nicht archiviert
Wayback Machine: So kommen Sie an eine Liste aller archivierten Seiten

Mit einem Klick auf diesen Link erhalten Sie eine Liste mit allen archivierten Seiten:

Wayback Machine URLs captured

Hoffentlich mit möglichst vielen Seiten, die Sie vermissen.

Google weiss alles …

Google speichert von vielen Websites ebenfalls eine ältere Version in Ihrem Cache.

Das Problem ist, dass dieser Speicher nur eine Version enthält (wenn überhaupt), und diese ca. alle 2 Wochen überschreibt. Deshalb sollten Sie schnell reagieren.

Sie können die gespeicherte Seite in Google mit diesem Befehl suchen:

cache:www.ihre-domain.ch

Leider kann der Cache nicht durchsucht werden, sondern jede Seite muss einzeln aufgerufen werden:

cache:www.ihre-domain.ch/eine-seite

… und die NSA auch

Dank des PRISM Programms der NSA befindet sich Ihre Website wahrscheinlich auch auf den sicheren NSA Servern in den USA. Einfach auf Twitter bei @NSAGov nachfragen (Ok, das war ein Scherz, so hilfsbereit ist die NSA dann leider doch nicht 😉 )

Was ist Ihre Backup Strategie?

Sie haben jetzt 5 verschiedene Backup Strategien gesehen. Welche nutzen Sie? Oder welche würden Sie sich wünschen?

Michael Brütsch

Webdesigner & WordPress Experte: Ich kreiere WordPress Websites, die Google liebt (aka Suchmaschinenoptimierung / SEO).

2 Gedanken zu „WordPress Backup Guide: Welche Backup-Lösung passt zu mir?“

  1. Hallo Michael,
    ich bin auf deine Webseite gekommen auf der Suche nach dem richtigen Umgang mit DSGVO und habe mich dann aus Interesse an den Themen bis hierher gelesen. Erst mal vielen Dank für deine SEHR informativen und hilfreichen Beiträge. Beim lesen zum Thema Backup bin ich auf folgende Fragen gekommen.
    Du erwähnst hier soweit ich das gelesen habe NICHT die Möglichkeit von differentiellen Backups. Gibt es sowas als ‚gratis‘-Variante. Damit wären Backups ‚länger‘ speicherbar aus wenn man von gleichem Speicher-Volumen ausgeht.

    Antworten
    • Hallo Christoph,

      Vielen Dank für Dein Feedback!

      Gute Frage, eine Gratis-Variante wüsste ich jetzt nicht. Ich glaube, die meisten Lösungen bieten das erst ab der kostenpflichtigen Version.

      Aber ehrlich gesagt weiss ich gar nicht, ob das dann konkret inkrementelle oder differenzielle Backups sind. Das überlasse ich dem Anbieter. Hauptsache ich kann von jedem Zeitpunkt das Backup zurückspielen.

      Beste Grüsse,
      Michael

      Antworten

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